Indiana am Ende der Welt

Aus La Coruna sind wir am 18.06.2010 wieder aufgebrochen. Der stramme Nordwind blieb uns treu und so sind wir flott weitergekommen.
Nach etwa 40 Seemeilen hatten wir die vor uns gestartete Karinya wieder eingeholt und so konnten wir gegenseitig einige Fotos unter Segeln machen.
Das kommt ja nicht so oft vor, dass man unterwegs Fotos vom eigenen Boot machen kann.
Hier kann man auch erkennen, dass es durchaus wieder ordentlichen Seegang hatte. Sowohl die kleine Indiana als auch die „große“ Karinya versinken geradezu darin.
Naja, ganz tief gesunken sind wir aber nicht sondern haben zufrieden in Camarinas Anker geworfen.

Am nächsten Tag sind wir schließlich am Ende der Welt angekommen.
Das Kap Finisterre galt im Mitelalter tasächlich als eben dieses und wird noch heute von vielen Jakobspilgern besucht, die wohl etwas von der Mystik aufnehmen wollen.
Der Ort Fisterre ist durchaus nett, unser Ankerplatz südlich der Hafenmole bei starken nördlichen Winden ist dicht beim kleinen Strand, so dass einem Rundgang nichts im Wege steht.
Ein Wiener Jakobspilger wird dabei auf uns aufmerksam. Dass wir die ganze Strecke mit dem Boot gekommen sind kommentiert er mit den Worten „Boah, da lauf i lieber!“.
Es ist uns bei den starken Winden aber immer noch zu kühl, so dass wir am 20.06.2010 wieder aufbrechen gen Süden um Portugal zu erreichen.
Da wir zur Zeit nicht so große Lust auf Nachtfahrten haben, lassen wir uns vom Spinnacker schnell vorwärtsziehen.


Die Dühnung und der Wind werden aber im Laufe des Nachmittags immer stärker und als wir bei über 12 Knoten die Wellen herabgleiten wird es doch Zeit die Segelfläche zu verkleinern.
Unseren ursprünglichen Plan, im Grenzfluss zwischen Spanien und Portugal vor Anker zu gehen, ändern wir, da eine kräftige Brandung auf der Einfahrt steht. Surfen war mit der Indiana nicht geplant.
Etwas weiter südlich erreichen wir schließlich in der Dämmerung Viano do Castello.
Nach der ersten Nacht vor Anker (was man eigentlich hier im Fluss nicht darf!)  liegen wir nun an einem Schwimmsteg direkt am Fluss.
Der Ort hat sich sehr sympathisch präsentiert. Nette Einkaufstrassen zum Bummeln, günstige Preise und richtig gutes Wetter.

Heute am 21.06.2010 hatten wir gleich zwei recht amüsante Ereignisse zu verzeichnen. Zunächst das 7:0 der Portugiesen gegen Nordkorea, dass wir auf der Großbildleinwand nur etwa 3 Minuten entfernt von unserem Liegeplatz angeschaut haben.
Danach plötzlich „Indiana im Zentrum der portugisischen Modewelt“. Was es damit auf sich hat beschreibe ich in einem extra Bericht.

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