Die Abfahrt vom Kontint, Porto Santo & Madeira

Am 05.07.2010 hieß es schließlich Aufbruch Richtung Madeira bzw. Porto Santo.
Die Überfahrt war recht wackelig, mit ständig unruhiger Welle und Dühnung von schräg achtern, aber wir haben es in etwa 90 h geschafft.
Darin enthalten waren ein kräftiger Schlenker nach Süden um den gut 35 Knoten Wind zu entfliehen, der uns gleich als erstes auf dem Atlantik erwartete.
Die gerade frisch gemachten Nudeln wurden von den überkommenden Wellen noch extra gesalzen.
Das weitere Wetter gestaltete sich sehr abwechlsungsreich, so dass unsere Fahrtgeschwindigkeit zwischen 2 und 10 Knoten schwankte.
Unterwegs haben wir auf der Deutschen Welle noch das Ausscheiden der deutschen Mannschaft bei der WM mitgehört, was zwar nicht vom Ergebnis gut war, aber trotzdem eine nette Abwechslung auf See war.


Unser erster Anlauf am 09.07. war die Insel Porto Santo, die sich mit ihren schönen Stränden als guter Ort zur Erholung eignet.
Wir haben uns trotzdem nicht lange aufgehalten und sind am nächsten Tag weiter nach Madeira gesegelt.


Im Osten der Insel haben wir zwei Tage verbracht, bis uns die immer kräftiger werdenden Winde in der Marina zu ungemütlich wurden und wir nach Funchal aufgebrochen sind.


Was die Küsten Madeiras letztendlich für Segler interessant macht ist die Tierwelt.
Zwar haben wir ein paar Delphine unterwegs nur von weitem gesehen, aber auch die Vogelwelt hat einiges zu bieten.


Die schroffe Felsenküste ist zunächst etwas ungewohnt, entwickelt aber ihren Reiz.

Funchal hat eine recht kleine Marina, dafür ist man direkt in der Stadt und kann die Altstadt zu Fuss erlaufen, wenn man den einen oder anderen steilen Anstig nicht scheut.

Wer Bücher mag, entdeckt vielleicht die bemerkenswerte Buchhandlung „Esperanza“, die eine unglaubliche Vielfalt bietet. Leider alles auf portugisisch.

Das Hinterland Madeiras kann man schließlich nicht mehr zu Fuss erreichen und so haben wir für einen Tag ein Auto gemietet.
Auf den (wirklich!) steilen Bergstrassen, den Fahrten auf der Hochebene und schließlich wieder auf den kleinen Küstenstrassen neben der Schnellstrasse, erkennt man endgültig was die Besonderheiten Madeiras sind.
Viel, viel Wasser fliesst über die „Levadas“ (Wassergräben) Richtung Meer, es tropft in den Strassentunneln, wahre Wasserfälle ergiessen sich auf manche kleinen Küstenstrasse, die man nur findet wenn man ganz entschlossen steile, enge Abfahrten nimmt.

Zwischen den Bergen ist es durchaus manchmal kühl, dichte Vegation überall. Farne, Moos sowie Eukalyptus und Lorbeerbäume prägen das Bild.

Abgeschlossen haben wir unser Tour mit einem Besuch im Meeresbiologischen Institut, wo Prof. T. Dellinger uns viel Interessantes über die gefährdete „Unechte Carettschildkröte“ erzählt hat.
Hoffentlich sehen wir später noch welche im Wasser, daher gehe ich hier noch nicht näher auf die Panzerträger ein.

Soweit erstmal, euer Jan.

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