April 2009

Anfang April bricht schlagartig der Frühling aus – die Temperaturen schnellen auf 15 bis 20 Grad hinauf, und strahlender Sonnenschein beginnt uns die arbeitsreichen Tage zu versüßen.

Transport des DachelemtsMit dem Baufortschritt der Sprayhood passt das sehr gut zusammen – nun sind die beiden Seitenteile und das Dach fertig, und wir können alles zum Kreishafen in Rendsburg schaffen, wo der Kat immer noch im Winterlager liegt.
Die Dachkonstruktion muss zur Sicherheit beim Transport in dem Mallengerüst verbleiben, in dem sie geformt wurde. Um das 2,50 m lange und 2,50 m breite Bauteil transportieren zu können, leihen wir uns einen offenen Anhänger und gurten es kurzerhand obendrauf fest. Die Fahrt von Jans Wohnsitz zum Kreishafen wird dadurch zu einem denkwürdigen kleinen Ereignis – besonders für die Einwohner Rendsburgs, denen reihenweise die Augen aus dem Kopf fallen, als wir an ihnen vorbeifahren …

Boot im sonnigen WinterlagerDank des guten Wetters können wir nun die gesamte Werkstatt zum Boot verlagern. Um auch dort wettergeschützt weiterarbeiten zu können, hängen wir das Trampolin des Katamarans mit Planen und Decken halbwegs wind- und wasserdicht ab, so dass  darunter ein etwa 3 x 5 m breiter und rund 2 m hoher Raum entsteht. Hier gerät das Arbeiten nun fast zum Genuss: Die Frühlingssonne wärmt uns, auf dem unmittelbar neben uns gelegenen Nord-Ostsee-Kanal ziehen im Hintergrund die großen Schiffe vorbei, und unter der benachbarten Hochbrücke pendelt die Schwebefähre gemächlich hin und her.
Einziger Wermutstropfen dieses Panoramas: Mit jedem Tag ziehen mehr und mehr Segelboote auf dem Kanal an uns vorbei, und jedes einzelne entlockt uns einen sehnsüchtigen Seufzer: „Ach, wären wir doch schon so weit, wären wir doch selbst schon im Wasser!“Nach vollzogenem Richtfest

Unter diesen vergleichsweise luxuriösen Arbeitsbedingungen macht der Bau der Sprayhood weiter gute Fortschritte: In rascher Folge setzen wir die Seitenwände und das Dach zusammen, entgraten und laminieren die hierbei entstehenden Kanten und fertigen noch je zwei Flügelschotten und Kabelkanäle, die später einmal elektrische Geräte und die dazu gehörenden Leitungen beherbergen sollen.

Der 5. April ist ein Tag, der uns noch einmal einen großen Schritt weiterbringt: Wir sind als Anbieter auf einem großen Hallenflohmarkt in Rendsburg vertreten.
Hier wollen wir große Teile unseres Hab und Guts in einer konzentrierten Aktion unter die Leute bringen – Bücher, CDs, LPs, Filme, Foto-Ausrüstung und Kameras, Zeitschriften, Geschirr, Küchenhelfer, Wohnaccessoires, Kleidung, Spiele, Sportausrüstung, Lampen … so viel wie möglich haben wir schon jetzt aussortiert. Auf das Boot werden wir aus Platz- und Gewichtsgründen nur das Nötigste mitnehmen können, und auch einlagern wollen wir nur Dinge, von denen wir uns absolut nicht trennen können oder wollen.
Wir setzen unsere Erwartungen bezüglich des Erlöses bewusst niedrig an und konzentrieren uns mehr darauf, so viele Dinge wie nur irgend möglich loszuwerden, und dieses Konzept geht voll auf: Wir schlagen an diesem Tag gut drei Viertel unserer mitgebrachten Ware los und nehmen zu unserer eigenen Überraschung hierdurch mehrere hundert Euro ein, während andere Aussteller an diesem Tag zu ihrem Leidwesen noch nicht einmal ihre Standgebühr von 6 Euro/Meter wieder hereinbekommen.
Am Ende dieses Tages sind wir zwar bis auf die Knochen erschöpft, aber von zahlreichen Umzugskartons voller Besitztümer erleichtert und mehr als zufrieden.

Zum Ende dieses Monats haben wir den Mietvertrag von Jans Haus in Rendsburg gekündigt, was bedeutet, dass wir  in der zweiten Monatshälfte nach und nach Jans restliche Besitztümer zusammenpacken und einesteils in meine Wohnung nach Kiel (die wir noch bis zu unserem Aufbruch im Herbst behalten werden) und andernteils zum Haus von Jans Vater in Bad Bevensen schaffen müssen. Auch die Renovierung des Rendsburger Hauses kostet uns einige Tage Zeit, aber zum Glück sind uns unsere Freunde Thorsten und Lars eine große Hilfe beim Streichen der Wände und Decken.

Am Ende des Monats veranstalten wir dann kurz vor dem Auszug noch eine Haushaltsauflösung mit Privatflohmarkt, bei der wir einen guten Teil des Mobiliars, der überzähligen Elektrogeräte und weitere Haushaltsgegenstände und Flohmarktartikel anbieten. Wir kündigen die Aktion durch eine Anzeige in der Lokalzeitung, durch Plakate und über das Internet an und können uns daher über mangelnden Zuspruch wahrlich nicht beklagen.

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